Der Gedanke dahinter ...
Gemeinsam haben wir uns an einen Blog gesetzt, in den die verschiedensten Themen angesprochen werden sollen.
Seit September 2024 wird dieser durch einen Community-Podcast ergänzt, in den dann über einzelne Themen eines Blogbeitrags gesprochen werden kann.
Wir möchten das Wissen erweitern, Erfahrungsberichte sammeln und irgendwann vielleicht auch kleine Interview Runden durchführen.
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Themenübersicht :
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Lipödem und Lymphödem sind beides chronische Erkrankungen des Fett- und Lymphgewebes, die häufig verwechselt werden, aber unterschiedliche Ursachen, Symptome und Behandlungsmöglichkeiten haben. Ein tieferes Verständnis für diese beiden Erkrankungen ist für die betroffenen Personen und deren Umfeld von großer Bedeutung, da eine korrekte Diagnose den Grundstein für eine passende Therapie legt.
Das Lipödem ist eine chronische Fettverteilungsstörung, die fast ausschließlich bei Frauen auftritt und sich durch eine symmetrische Vermehrung von Fettgewebe in den Beinen und Armen zeigt. Obwohl die genaue Ursache noch nicht vollständig erforscht ist, vermutet man, dass hormonelle Veränderungen und genetische Faktoren eine Rolle spielen. Das Lipödem beginnt meist in der Pubertät, während einer Schwangerschaft oder in den Wechseljahren – also in Lebensphasen mit hormonellen Schwankungen.
Typische Symptome eines Lipödems sind:
- Symmetrische Fettvermehrung an Beinen und/oder Armen, jedoch meist ohne Beteiligung der Hände und Füße.
- Schmerzen und Druckempfindlichkeit in den betroffenen Bereichen.
- Neigung zu Blutergüssen und Schwellungen.
- Gefühl schwerer Beine, das im Laufe des Tages zunimmt.
- Eingeschränkte Mobilität und Belastbarkeit der Beine.
Das Lipödem wird oft fälschlicherweise mit Adipositas verwechselt, obwohl es sich dabei um zwei verschiedene Zustände handelt. Betroffene können oft trotz Diäten und Sport keine Reduktion des Fettgewebes an den betroffenen Körperstellen erzielen, da es sich um krankhaft verändertes Fettgewebe handelt.
Ein Lymphödem ist eine chronische Erkrankung des Lymphsystems, bei der sich Lymphflüssigkeit in den Geweben ansammelt, weil der Abfluss gestört ist. Das Lymphsystem ist Teil des Immunsystems und transportiert überschüssige Gewebeflüssigkeit sowie Abfallprodukte und Proteine ab. Wenn dieser Abfluss gestört ist, staut sich die Flüssigkeit und verursacht eine Schwellung.
Es gibt zwei Haupttypen des Lymphödems:
- Primäres Lymphödem: Angeborene Fehlbildungen des Lymphsystems können zu einem primären Lymphödem führen. Dabei fehlen häufig Lymphgefäße oder sie sind funktionsgestört. Diese Form kann bereits im Kindesalter auftreten, muss aber nicht.
- Sekundäres Lymphödem: Ein Lymphödem, das durch äußere Einflüsse entsteht, wie z. B. nach einer Operation, Strahlentherapie oder durch Infektionen. Besonders häufig tritt es nach einer Krebserkrankung auf, wenn Lymphknoten entfernt oder durch Bestrahlung geschädigt wurden.
Die typischen Symptome eines Lymphödems sind:
- Meist einseitige Schwellungen an Beinen oder Armen.
- Die Schwellung beginnt oft an Händen oder Füßen und breitet sich nach oben aus.
- Schwellung ist in der Regel morgens weniger ausgeprägt und nimmt im Laufe des Tages zu.
- Die Haut über dem Lymphödem kann sich verdicken und verhornen.
- Gefühlsstörungen und ein Spannungsgefühl in den betroffenen Bereichen.
Zusammengefasst sind Lipödem und Lymphödem unterschiedliche Krankheitsbilder, die zwar beide mit Schwellungen und veränderten Gewebestrukturen einhergehen, aber unterschiedliche Ursachen und Verlaufsmuster aufweisen. Während das Lipödem vor allem Frauen betrifft und stark hormonell bedingt ist, kann das Lymphödem sowohl Männer als auch Frauen betreffen und ist oft Folge einer anderen Erkrankung oder eines operativen Eingriffs.
Die Behandlung von Lipödem und Lymphödem unterscheidet sich ebenfalls und erfordert meist einen ganzheitlichen Ansatz, der verschiedene therapeutische Methoden kombiniert.
Behandlung des Lipödems:
1. Manuelle Lymphdrainage (MLD): Durch sanfte Massagen kann die Lymphflüssigkeit besser abtransportiert werden. Sie lindert Symptome, heilt das Lipödem jedoch nicht.
2. Kompressionstherapie: Spezielle Kompressionsstrümpfe oder -hosen verringern Schwellungen und verbessern das Schmerzempfinden.
3. Physiotherapie und Bewegung: Sanfte Sportarten wie Schwimmen oder Radfahren können unterstützend wirken, auch wenn das Lipödem selbst nicht durch Sport reduziert werden kann.
4. Ernährung: Auch wenn das Lipödem durch Diäten nicht verschwindet, hilft eine ausgewogene Ernährung, Übergewicht zu vermeiden, was die Symptome verschlimmern kann.
5. Liposuktion: In schweren Fällen kann eine Fettabsaugung (Liposuktion) helfen, das überschüssige Fettgewebe zu entfernen und so die Symptome zu lindern. Diese Maßnahme wird allerdings nur in bestimmten Fällen und nach individueller Abklärung empfohlen.
Behandlung des Lymphödems:
1. Manuelle Lymphdrainage: Durch eine spezielle Massagetechnik wird die Lymphflüssigkeit mobilisiert und abgeleitet, was die Schwellung reduzieren kann.
2. Kompressionstherapie: Durch spezielle Verbände oder Kompressionsstrümpfe wird der Lymphabfluss unterstützt und das Fortschreiten des Lymphödems verlangsamt.
3. Physiotherapie: Bestimmte Übungen fördern die Durchblutung und den Lymphfluss. Regelmäßige Bewegung hilft, das Lymphödem zu kontrollieren.
4. Hautpflege: Da die Haut über dem Lymphödem oft besonders trocken und anfällig für Infektionen ist, ist eine gute Hautpflege unerlässlich.
5. Medikamentöse Behandlung: In einigen Fällen werden entzündungshemmende Medikamente eingesetzt, um Begleiterscheinungen des Lymphödems zu lindern.
Sowohl das Lipödem als auch das Lymphödem stellen für Betroffene eine große Herausforderung dar, da sie das äußere Erscheinungsbild erheblich beeinflussen und oft mit Schmerzen und Einschränkungen verbunden sind. Zudem ist die öffentliche Wahrnehmung dieser Erkrankungen oft mangelhaft, was zu Missverständnissen und Vorurteilen führen kann. Betroffene fühlen sich nicht selten unverstanden und kämpfen mit psychischen Belastungen wie Scham, sozialem Rückzug und Depressionen.
Der Austausch mit anderen Betroffenen oder die Unterstützung durch Selbsthilfegruppen können in solchen Fällen eine große Hilfe sein, um psychische Stabilität und ein gesundes Selbstwertgefühl aufrechtzuerhalten.
Lipödem und Lymphödem sind zwei unterschiedliche Krankheitsbilder, die trotz ähnlicher Symptome – vor allem Schwellungen und ein Spannungsgefühl – unterschiedliche Ursachen, Diagnosen und Behandlungsansätze haben. Eine sorgfältige und korrekte Diagnostik ist entscheidend, um die richtige Therapie einzuleiten und das Leben der Betroffenen zu verbessern.
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Quellen:
Deutsche Gesellschaft für Lymphologie (DGL) - Sie bietet detaillierte Informationen zu Diagnose, Ursachen und Behandlungsmethoden beider Erkrankungen. Häufig veröffentlicht sie wissenschaftlich fundierte Leitlinien und Patientenratgeber.
Deutsche Gesellschaft für Phlebologie (DGP) - Diese Organisation beschäftigt sich mit Erkrankungen des Gefäßsystems und gibt Aufschluss über die Unterschiede zwischen Lipödem und Lymphödem sowie über die Therapiemöglichkeiten.
Lipödem Hilfe Deutschland e.V. - Diese Selbsthilfeorganisation für Lipödem-Betroffene liefert Informationen aus erster Hand, teilt die Erfahrungen von Patienten und bietet ausführliche Erklärungen zu Symptomen und dem Umgang mit der Erkrankung.
Verschiedene medizinische Portale und Datenbanken wie Amboss und Thieme - Amboss stellt umfassende Informationen für Mediziner und Patienten bereit und beschreibt Diagnose- und Therapieansätze wissenschaftlich fundiert. Thieme bietet vertiefte Fachartikel für Fachpersonal.
Artikel und Leitlinien des Bundesverbands Lymphselbsthilfe e.V. - Dieser Verband unterstützt Lymphödempatienten und stellt praxisnahe Informationen zu Behandlungsmethoden und Diagnoseprozessen bereit.